Ja, vielleicht mache ich es unbewusst spannend.
Meine Geschichte. Meine autobiografische Sequenz. Meinen ganz persönlichen Auszug aus meinem Leben. Aber bevor ich weiter über mich spreche, holt das Leben einfach ein.
Denn heute beschäftigt mich das Thema Grenzen: wo befindet sich die eigene Grenze? Und diese Frage habe ich selbst die letzten Jahre immer und immer gerne überhört, gar ausgeblendet.
Rosaroter Filter. Rosarote Brille. Name it whatever you want …
Kennen wir diese Grenzen nicht allzu gut? Hören wir diese, sehen wir diese, nehmen wir diese nicht bewusst jeden einzelnen Moment durch zig Signale wahr?
Dennoch zweifeln wir an unseren eigenen Grenzen. Unseren eigenen Warnsignalen, die sicherlich einige Male zuvor grell leuchtend aufgeblinkt sind. Muss erst eine bedeutsame, überaus vereinnahmende Krankheit oder Diagnose daher? Ein Freischein, wie ich es in meinem Buch nennen werde? Ich finde, ein kleiner Zusammenbruch reicht auch völlig aus.
Oder warten wir brav bis zum Schluss, bis alle Kräfte weg sind und wir mit super guten Gewissen sagen dürfen: Sorry, es geht nicht mehr. Warum warten wir, bis wir unten angekommen sind? Wo ist der rettende Ponton, die kleine schwimmende Insel, die uns pausieren, verschnaufen lässt.
Was treibt uns dazu, bis ganz zum Schluss weiterzumachen? Gerade uns Frauen, uns Mädels …..
Warten wir auf den ultimativen Signalschuss? Ein Endsignal? Ein unwiderrufliches Zeichen? Einen Schicksalsschlag? Warum warten wir immer, zweifeln immer wieder, schmeißen immer wieder alles um, analysieren und realisieren immer wieder neu, bevor wir eine Entscheidung für uns treffen. Eine wohlwollende. Warum warten wir bis zum Schluss, bis wir uns herausnehmen, in Schutz nehmen?
Warum warten wir immer darauf, dass uns „das Außen“ erst ins Aus schießt. Im wahrsten Sinne des Wortes. Damit wir auf das Innere hören, auf unser immer wieder signalisierendes Bauchgefühl. Warum warten wir, bis wir nicht mehr können, damit wir selbst aus „guten Gewissen“ mal Stopp sagen können?
Eine liebe Freundin befindet sich gerade im Sog ihres Lebens. Eines Lebens, das niemals in Unachtsamkeit geführt wurde. Aber ein Leben, dass sie aufgrund dessen lebendigen Sequenzen immer wieder einholt. So Klatsch und eines Tages sind die Energien und Ressourcen aufgebraucht. Und dann denkt man, schöne Schei … was ist denn los, warum bin ich so schwach.
Man hinterfragt sich, bewertet sich, beurteilt sich. Man ist sauer auf sich selbst, zweifelt und verurteilt sich … für seine Schwäche. Für Menschlichkeit. Unglaublich. Ungeheuerlich.
Wir Frauen zweifeln in diesem Moment tatsächlich an uns. Zweifeln an den unendlich vielen Bewegungen und Pulsschlägen, die wir bisher, ohne Einforderung einer Gegenleistung erbracht haben. Einfach aus dem Herzen heraus. Aus Liebe …
Und wir fallen … tiefer als jeder andere, weil wir selbst unsere Erwartungshaltung so unendlich hoch setzen, dass wir sie uns oft selbst nicht gerecht werden können.
Ich frage mich deshalb nach dem „Warum“?
Wir alle sind gut, wie wir sind. Mit allen Facetten. Mit allen Farben. Wir sind wir. Wir sind Mensch.
Und wir sollten all diese Facetten immer sein dürfen … ohne Bewertung von außen!
Entdecke mehr von BetziesBlog
Melde dich für ein Abonnement an, um die neuesten Beiträge per E-Mail zu erhalten.