Hallo ihr Lieben,
könnt ihr das von euch auch, von eurem Leben auf dieser Erde fest behaupten?
Eine mächtige Frage, die sich vielleicht jeder immer mal wieder stellen sollte.
Warum? Weil das Leben endlich ist!
Und niemand bekommt mit dem ersten Bändchen an seinem Arm, das er bereits im Krankenhaus bekommt, ein Mindesthaltbarkeitsdatum zur Orientierung. Wir wissen alle nicht, wann unsere Spielzeit vorbei ist.
Schmunzelnd assoziiere ich unsere Identifizierungs-Bändchen im Krankenhaus mit einem Club-Bändchen, ein »Willkommen-Erdling-Bändchen«.
Willkommen im Club des Lebens!
Eine Freundin hatte ein schweres Jahr, ein Burn-out. Eine toughe Frau, die, wie ich auch, immer ihren eigenen Mann steht. Eine Auszeit zu nehmen, hat sie sich seit Beginn der Krankheit Anfang des Jahres innerlich verweigert.
Sich dagegen gestellt, gegen die klaren Schwächesignale und Zeichen des Körpers. Gegen das Gefühl der Ohnmacht, das ihr Körper ihr wie ein Spiegel unaufhörlich vorhielt.
Sie hat an sich selbst gezweifelt und gefragt, was nur mit ihr los ist, warum sie so schwach ist, warum der Körper ihr regelrecht versackte.
Warum, warum, warum nur?
Sie hat sich ihre Schwäche, ihre eigene, nicht eingestehen wollen. Sie hat einfach weiter machen wollen, die Signale übersehen wollen.
Gibt es ein mächtigeres Signal, als wenn einem die Beine wegsacken? Kann es ein klares Signal sein, eine schwere Krankheit zu bekommen? Kann es ein klareres Warnsignal geben, dass ein Körper hier und jetzt eine Auszeit benötigt?
Zu einem anderen Zeitpunkt hat sie dann endlich klein beigegeben, blöder Sinnesspruch. Nein, sie hat Stärke und wahre Größe gezeigt und sich ihren Dämonen gestellt.
Erneut tapfer und mit dem unabdingbaren Willen, einem Ja zu sich selbst, verbunden mit der Liebeserklärung für dieses Leben. Sie hat sich RAUS-genommen, im wahrsten Sinne des Wortes und sich Unterstützung durch Fachleute geholt.
Ist dann nach viel Selbstarbeit und Selbstliebe gestärkt wieder ZURÜCK-gekommen. Die Narben sind noch frisch, trotzdem will sie sich wieder dem verrückten Leben stellen. Gestärkter und wieder ein wenig weiser.
Das Leben ist ein Studium, bis der Vorhang fällt. Das Leben ist ein fest implementierter Hörsaal. Eine Uni des Lebens. Wenn wir das erkennen und immer wieder zuhören und dazulernen, ist die Bereicherung nicht in Noten auszudrücken!
Meine Freundin ist immer noch in Achtsamkeit, denn sie hat tatsächlich noch enormen Respekt vor dem, was das Leben uns tagtäglich abverlangt.
Dabei leben wir nicht mal im Krieg, so wie einige unserer Nachbarländer. Und ich möchte mir diese Bilder in unserem eigenen Land, in unserer, in meiner kleinen Welt, niemals in Realität vorstellen.
Katja ist auf Bali, eine meiner Lieblingsorte auf meiner Bucket List. Nicht erst seit dem Film Eat, Pray & Love und ich feiere sie dafür und ich hoffe, sie sich selbst noch mehr!
Denn sie ist gerade erst wieder zurück und eigentlich in Wiedereingliederung. Dennoch stand genau zeitgleich mit diesem Schritt, diesen kleinen Schritten zurück in ihren Alltag, ein langersehnter Reisetraum im Raum.
Erneute Zweifel und das mächtigste Gefühl: schlechtes Gewissen. Wie kann ich jetzt, nach all der Zeit der beruflichen Abwesenheit, nun noch einmal sooo dreist sein und mir frech diesen Urlaub herausnehmen?
Doch eine Wiedereingliederung in den Beruf ist ebenso eine Wiedereingliederung in das Leben. Die Seifenblase, die uns in einem Rückzugsort erwartet, ist vergleichbar in der Metrologie mit dem Auge des Wirbelsturms.
Also lasst uns das Leben feiern!
Diese Woche ist es sechs Jahre her, seit der Mensch, der mich geboren hat, der mir zu diesem »Herzlich-Willkommen-Kleiner-Neuankömmling« – Band verholfen hat, leider verstorben ist.
Sechs schmerzhafte Jahre.
Ja, es wird einfacher, Tag für Tag, aber so war es nicht die ersten Jahre. Es ist ein langsames bewusstes Erwachen, dass dieser Mensch tatsächlich nicht mehr da ist. Feinstofflich. Die Lücke bleibt.
Jedoch verweilt der Mensch immer im Herzen, in Erinnerung, im Gefühl.
Denn das ist, was dieser Mensch, überhaupt Menschen in uns hinterlassen: Emotionen. Meist hoffentlich schöne, oftmals auch traurige, erschreckende und schockierende, hoffentlich nur in Ausnahmen.
Ich frage mich, ob meine Mum sich bewusst in einigen der Liedzeilen von Beyoncés Lied sieht:
I want to leave my footprints on the sands of time
Know there was something that, something that I left behind
When I leave this world, I’ll leave no regrets
Leave something to remember, so they won’t forgetI was here, I lived, I loved, I was here
I did, I’ve done, everything that I wanted
And it was more than I thought it would be
I will leave my mark so everyone will know I was here
Ich möchte diese Zeilen für mich mehr als doppelt bejahen dürfen, wenn meine Endlichkeit-Uhr geschlagen hat, wenn ich die Bühne des Lebens verlasse.
Ich möchte die Welt verlassen und sicher sein, die Menschen, Augenblicke und Situationen mit meinem Sein ein wenig besser gemacht zu haben.
Und es gibt bei mir auch noch Träume, wie die meiner Freundin, die wir zum Anlass nehmen sollen, uns manchmal regelrecht stibitzen müssen, um selbstbestimmt durch dieses bunte Leben zu manövrieren.
Mutig sein, einfach meine Limits auch mal herauslocken, raus aus der Komfortzone. Mit meinen Mädels oder ganz alleine eine Campertour durch Schottland oder Island machen. Links fahren, in einer Schafherde mit dem Auto stehen bleiben, sich vielleicht von einem attraktiven Farmer aus der Situation retten lassen und anschließend in dem hiesigen Pub ein Ale mit ihm als Dankeschön trinken.
Ich, das Prosecco-Mädchen, auf der Spur, neue Menschen, neue Fleckchen Erde kennenzulernen. Auch da Fußstapfen hinterlassen, meine eigenen, nur für mich sichtbaren.
Man muss sich ja nicht überall ins Gedächtnis bringen, auf dem »Catwalk des Lebens«.
In diesem Sinne: hinterlasst Fußstapfen, bitteeee 🙂
Herzlichst, Betzie
Quelle
Liebevolle Erinnerung und Anmerkung, die ich hier rein rechtlich machen möchte. Mit dem Drücken auf den Link unter Beyoncé gelangt ihr außerhalb meiner Blogseite auf eine externe Seite. Dies geschieht eigenverantwortlich und auf euer eigenes Risiko.
Das You Tube Video von Beyoncé wurde am United Nations World Humanitarian Day 2012 gemacht unter dem Motto:
ONE DAY – ONE MESSAGE – ONE GOAL
TO INSPIRE PEOPLE ALLOVER THE WORLD TO DO SOME THING GOOD
NO MATTER HOW BIG OR SMALL
FOR SOMEONE ELSE
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