27. Oktober 2024

GEZEITENWECHSEL – (M)EIN WEG BIS ZUR BUCHMESSE 2024

Friesentee & Kluntschen meets Handkäs‘ mit Musik …

Und fahre heim, nach Hause:-) !

Eine Roadtrip-Therapie

Fluxkompensator

Diese Frage huscht mir durch den Kopf. Ein Gerät, das mich zugleich in die Vergangenheit und die Zukunft trägt?

Der Weg Richtung Heimat ist immer auch ein Eintauchen in alte Zeiten – in Plätze, Geschichten, längst vergessene Gefühle.

Schon beim Passieren des Ortsschilds spüre ich dieses leise Prickeln, als würden winzige Funken in meinem Kopf erwachen und Signale in alle Richtungen schicken. Herzklopfen mischt sich mit einem sanften Kribbeln in den Fingern, eine Vorahnung, die Körper und Erinnerungen zugleich erreicht.

Gedankenkino

Grandios & geflasht

Es war einfach nur grandioooosssssss. Kommt die Endung wohl von groooossssss?

Ich fühle mich nämlich gewachsen, war geflasht, wie lange nicht mehr! Mark Twain sagte wohl einmal: 

Reflexionen auf dem Hghway

Während ich also immer noch so Richtung Norden fahre, überlege ich mir, ob mir dieses Zitat mehr so aufgrund der Umstände zugespielt wurde … oder glasklar in den Kopf kam, weil es meinen momentanen Zustand matcht!?!

Während die Kilometer an mir vorbeiziehen, überlege ich, ob es schon mal einen solchen Moment des WARUM in meinem Leben gab?

Vielleicht ein besonderer Geburtstag, vielleicht der Start in eine Ausbildung, ein Studium, vielleicht ein neuer Lebensabschnitt, ein Schritt in Richtung Familie, Geburt meines Sohnes?

Die Frage nach dem Warum

Vielleicht, vielleicht, vielleicht …

Vielleicht war ein WARUM auch am Zeitpunkt meiner Diagnose schon zu erkennen? Also nicht sofort, sondern etwas später, unter dem Aspekt meines letzten Blogeintrages betrachtet: Kann eine Krankheit ein Freischein sein?

Mhmmm?!? Jein, möchte ich sagen: denn wenn ich so richtig in mich hineinhorche, tief zurück in meine Vergangenheit krabbele, kann ich dies so nicht wirklich nachempfinden.

Die Nebelschwaden, die mich durch die Rhön bis hinauf in die Kasseler Berge und weiter in das flachere Land Richtung Norddeutschland begleiteten, sind ebenso symbolisch für meine Gedankengänge, die mich gerade durchströmen.

Es arbeitet stark in mir, Gedankenfetzen über Gedankenfetzen.

Mut muss in die welt

Fest steht: Auch wenn meine Brustkrebsdiagnose vor sechs Jahren die Weichen für das Heute, für das MUTBUCH erst gestellt hat, indem sie meine Liebe zum Schreiben erweckt hat, so kann ich nicht behaupten, dass ich dieses Gefühl des »Warum bin ich hier?« schon einmal so gespürt hätte. 

Denn es geht nicht nur um die Liebe zum Schreiben. Es geht tatsächlich darum, MUT zu machen.

Ein MUTBUCH, um Mut zu machen, wenn man an die Grenzen seines Daseins zu kommen vermag.

MUT zu machen, wenn der Nebel sich nicht mehr verziehen mag.

MUT zu machen, wenn das Dunkle einen zu vereinnahmend scheint.

MUT zu machen, wenn man den Horizont nicht mehr sieht, auch wenn man sich selbst bewusst ist, dass es anderen eventuell noch schlechter geht.

Schlimmer geht immer, leider.

Denn jeder hat sein eigenes Maß. Jeder hat ein anderes Limit, eine andere Grenze, einen anderen Akku.

Wir alle sind individuell, einzigartig, nicht vergleichbar.

Und wenn ich an die letzte Woche denke, an meinen Auftritt auf der Buchmesse, wo ich so stolz mit einigen Buchexemplaren und Marketingmaterialien im Gepäck in den heiligen Hallen der Buchmesse umherlaufe, da kann ich das WARUM plötzlich tief in mir fühlen.

Als Fachbesucherin ein Ticket für die Buchmesse zu ergattern: ein kleines Privileg! Ein wenig wie eine Krone aus der Schublade holen und aufziehen.

Vielleicht eine, die da noch lag, längst vergessen, leicht verstaubt, unbeachtet. Vielleicht noch eine aus meiner Kindheit, in der ich sehr gerne Prinzessin gewesen wäre. 

Ein Königreich für eine Krone

Und doch, wenn ich ehrlich bin: Ganz genau so fühlt es sich soeben an. Ich habe mir gewissermaßen mein kleines Königreich erschaffen. »Ich habe mir die Welt gemacht, wie sie mir gefällt!« … sagte schon Pippi Langstrumpf. 

So einfach und unbekümmert lief das leider nicht ab, läuft es nie ab. Auch ich strauchle, nicht nur gelegentlich.

Doch bedenkt: Worte können mächtig sein, Gedanken können mächtig sein! Beide gemeinsam können eine neue Realität erschaffen. 

Ein neues Ich, eine neue Zukunft. Positives Mindsetting.

Macht der Worte und Gedanken

Worte und Gedanken bringen uns in andere Welten, in andere Fantasien, in andere Ebenen, in andere Sphären. 

Ich liebe den Gedanken, als hätte ich mir durch das Aneinanderreihen der schwarz-weißen Buchstaben auf dem Papier in meinem Mutbuch tatsächlich meine eigene Story, mein Drehbuch des Lebens, erschaffen können.

Ein wenig wie, wenn man sich aus Lego-Steinen eine neue Welt zaubert, nur dass die jetzt buchstäblich real und in 3D ist. Sie existiert nicht nur in meinem Kopf. 

Ich kann es weiterhin nicht ganz fassen, wie es ist, wenn man seinen Traum lebt und dann auch noch erreicht. Vor allem, wenn es ein Traum ist, in dem man sich vorher so noch gar nicht gesehen hat. 

book-walk

Kann mich bitte mal jemand liebevoll kneifen 🙂 !

Ich bin berührt von den Möglichkeiten des eigenen Menschseins, immer wieder aus sich herauszugehen, sich mutig Herausforderungen zu stellen und eines Tages »einfach« die Buchmesse mit dem eigenen Buch zu einem eigenen Book-Walk zu machen.

walk of fame

… für niemand Geringeren als sich selbst. Ich bin demütig und dankbar.

Die Buchmesse bringt Menschen und ganze Nationen zusammen. Dabei lernt man unglaublich inspirierende, belesene, intellektuelle, faszinierende und unterschiedliche interkulturelle Menschen kennen. 

Allesamt verbunden mit den faszinierenden Buchstaben dieser Welt, die es in unglaublich vielen Sprachen gibt und die uns ebenfalls alle miteinander verbinden. Egal, welche Sprache wir sprechen, Lesen vereint.

Denn wenn man genau hinhört, hinschaut oder eben hin-liest kann sich jeder in den Buchstaben dieser Welt wiederfinden. 

Wir sind alle ein Teil des Ganzen.

Genauso wie einzelne Buchstaben aneinandergereiht in der richtigen Reihenfolge ein Wort und damit erst einen Sinn ergeben.

EIN TRAUM WIRD WAHR

Für mich ist diese neue Zeit, die anbricht, mit all ihren Eventualitäten und unvorhersehbaren Erlebnissen, ein Wahnsinnsgefühl.

Viele aus meinem Freundeskreis haben mich nach dem Besuch auf der Frankfurter Buchmesse gefragt, ob sie erfolgreich war. 

Witzigerweise habe ich den Satz genau in dieser Form ein paarmal so im Chat gelesen. Und so gleich kam in mir die Gegenfrage an den Absender auf: Nämlich, was meinst Duuuu mit Erfolg, definiere Erfolg für Diiichh und dann frage mich das nochmal …

Ich kann mir vorstellen, dass viele unter dem Begriff Erfolg verstehen, dass ich nun ‚zig Bücher verkauft oder vielleicht sogar einen Verlag gefunden habe, der mich fortan unter seine Fittiche nimmt.

Hand aufs Herz, es wird für viele unterschiedlich sein.

BUCHSTABEN VERBINDEN DIE WELT

Mein persönlicher, ganz individueller, besonderer Erfolg war, ein Teil der Buchmesse 2024 gewesen zu sein – mit dem Status Autorin und Self-Publishing –.

Dabei zu sein, mit meinem selbst geschriebenen, frisch gedruckten Buch, live und in 3D. Vom Inhalt bis zum Titelbild, alle Seiten selbst gefüllt. Obendrauf noch wahnsinnig tolle, inspirierende Kontakte gemacht zu haben.

Ehrlich, warum sollte ich mir jetzt, wo ich doch hier bin, mit dem Buch in der Hand noch einen Verlag suchen???

Natürlich bin ich gerade hier, weil ich wieder wertvolle Menschen in meinem Leben hatte, die mich unterstützt haben. Menschen um mich hatte, die in mein Leben gekommen sind oder bereits waren, wie damals während meiner schweren Zeit der Erkrankung.

Persönliche Definition von Erfolg

Wir Menschen sind keine Insel, wir benötigen andere Menschen. Ein liebevolles Freundes- und Bekanntennetzwerk ist dabei unbezahlbar.

Denn ein Buch zu schreiben, es mit Worten zu befüllen, ist die eine Sache, die ich als Autorin hervorragend meistern kann, denn mir gehen Worte tatsächlich selten aus.

Doch ich bin keine Expertin für Format, Layout, Cover-Finetuning, Korrektorat usw. 

Wie oft habe ich verzweifelt gerufen: Ich bin die Autorin, ich schreibe und fülle das Buch mit Inhalt und Seiten! Lasst mich mit dem Rest in Ruhe 🙂

Aber die Perfektionistin in mir konnte nicht locker lassen: Dafür habe ich alle auf Trab gehalten, und die, die es betrifft, umarme ich nun herzlichst und mein Leben lang für ihre Unterstützung.

Mein MOTTO lautet:

Doch tatsächlich gestaltet sich dieser Part als besonders schwierig. Es geht um Ressourcen, die nicht kostenlos sind, es geht um Rechte, Webseiten, selbst Blogs, die nicht kostenlos sind.

Doch dies ist eben mein WARUM:

Das Projekt Mutbuch in dieser Form abzuschließen, um es ins Universum zu senden und der Welt an die Hand zu geben, und den Leser zu finden, der es benötigt.

Ich bin überzeugt, nicht nur das Buch findet seinen Weg, sondern vor allem der Mensch, der gerade eine besondere Portion Mut in seinem Leben notwendig hat.

In diesem Sinne: Bleibt mutig!

Herzlichst, Betzie!


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