Hallo ihr Lieben,
als Thema heute habe ich Mädelsabend, weil ich eben auf so einem die Tage unterwegs war.
Der Termin stand schon lange fest. Wir wohnen in unterschiedlichen Städten und es ist schön, den besonderen Abend im Zuhause oder der Gegend der anderen zu verbringen und etwas Neues kennenzulernen.
Nein, leider sind wir nicht weltweit in New York, Tokio, Stockholm und Berlin verstreut, sondern kilometermäßig sogar gar nicht so weit voneinander entfernt.
Trotzdem ist es jedes Mal ein Spagat, einen gemeinsamen Termin zu finden.
Die Planung ist schon schwierig und oft kommt noch kurzfristig was dazwischen: Stress im Job, ein ungeplantes aber wichtiges Ereignis, eine lästige Erkältung …
Vorfreude ist oft die schönste Freude, wie ich finde. Ein Datum, das man lange vorher im Blick hat und das von einem schönen Gefühl begleitet wird.
Dass bei dem einen Menschen mehr, bei dem anderen Menschen weniger ausgeprägte Kopfkino bezüglich der Vorbereitung für einen solchen Abend gehört ebenso dazu.
Beginnend in der Auswahl der Location oder mehrerer, gefolgt in puncto Styling und Klamottenwahl:
Wäre ein solcher Abend nicht ein triftiger Grund, den bereits randvollen Kleiderschrank um ein weiteres Must-have zu erweitern? Oder wäre eins der zahlreichen Pieces vielleicht mal froh, wenn es aus diesem Anlass mal aus dem Schrank freigelassen würde, gewissermaßen Ausgang bekommt und nun endlich mal in Szene gesetzt werden?
Dieses Motto gab es bei Guidos »Shopping-Queen-Format« sicherlich auch schon.
Tagesaufgabe: Peppe ein bestehendes Outfit aus deinem Kleiderschrank auf, für den Mädelsabend, aber soooooo, dass der Dancefloor damit knistert, das Lokal bebt oder der Bartresen wackelt 🙂
Ein weiter komischer Vergleich ploppt in meinem Kopf auf: Ich stelle mir dabei gerade den Kleiderschrank als Tierheim vor. Ein Teil der Kleidung drängt sich, wie die Tierchen beim Besuch, mehr und mehr in den Vordergrund; schreit ganz laut »bitte wähle mich aus« und allesamt lächeln einen im Kollektiv an und vor lauter Trommelwirbel sieht man den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr.
Mhmmm, die Qual der Wahl …
Man schnappt sich ein Outfit, doch dann: Zack, Geistesblitz oder »normal-weiblicher-ich-kann-mich-nicht-entscheiden« – Modi und das eben gewählte geht noch einmal zurück in das »Kleider-Heim«.
Dem Outfit, das gerade kurz vorher wenige Sekunden frische Luft oder vielmehr das Tageslicht sehen, vielleicht sogar vom Bügel runter und angezogen vor dem Spiegel posieren durfte, wird dann kurzerhand doch wieder die Hoffnung genommen.
Indem es bildlich betrachtet mit »traurig runter hängenden Fasern« zurück an den Platz im Schrank gelegt und gegen den finalen »FIT« ausgetauscht.
Ja, heutzutage nennt man das nicht mehr Outfit, sondern unter Influencern heißt es einfach nur FIT und ist ein Synonym für ein extrem perfekt sitzendes Outfit. Und yeahh: ich möchte, dass ihr in meinem Blog auch immer etwas Neues dazulernt:-)
Während ich also auf der Fahrt zu meinem Mädelsabend bin, frage ich mich ernsthaft und selbst neugierig über die Antwort: Was so besonders an einem Mädelsabend ist?
Was macht die Vorfreude so groß, bringt die Schwingungen, den Zauber, gar kindische Vorfreude auf den Abend in einem hervor?
Ich frage mich auch, warum man den Mädelsabend explizit beschließt? Als ob wir den extra »beschließen müssten« und die Männer extra ausschließen … hihi …
Was macht Mädelsabend also so toll? Ich habe mal wieder etwas recherchiert, und zwar am Abend bei den Mädels und bei den Männern, die ebenfalls gerne Herrenabend zelebrieren. Ein Freund sagt, es ist vorwiegend die Tonalität und die Themen, die den Herrenabend ausmachen.
Und ja, ich stelle mir schon vor, dass Höflichkeitsformen, Floskeln und die Wahl einiger Worte beim Herrenabend tatsächlich flöten gehen.
Schalter umgelegt und back to Neandertal 🙂
Nein, nein, beim Mädelsabend kommen sicherlich auch fantasievolle Vorstellungen in die Köpfe der Männer.
Und dieses Szenario streichen wir vorerst bitte mal alle aus dem Kopf bei einem Mädelsabend:
Eine säuft, eine heult, eine kichert vor sich hin, die andere wird abgehalten, auf dem Bartresen zu tanzen, die andere muss an den Barhocker gebunden werden, damit sie nicht umfällt und eine sitzt auf dem Klo mit grünem Gesicht …
Mal vorweg: Unsere Runde hat sich kurz gefragt, ob wir im fortgeschrittenen Alter eigentlich noch den Begriff Mädelsabend für uns verwenden dürfen.
Vielleicht avanciert es zu Alten-Schachtel-Treffen, Zusammenkunft des Ältesten-Rates 🙂
Was es auf jeden Fall ist: Therapie. Gruppen-Therapie!
Aufrichtige Gespräche, Themen, die nur uns bewegen, kindische Freude, offenes Wort und offenes Ohr.
Schutzzone, geschützter Raum.
Ein wesentlicher Bestandteil unseres Seins ist, Zeit mit wichtigen Menschen zu verbringen, das hat die Psychologie bewiesen, bedarf aber keiner wissenschaftlichen Untersuchungen. Wir Menschen sind keine Insel, keine Einbahnstraße.
Unser psychisches Wohlbefinden bedarf zwischenmenschlicher Kontakte, Beziehungen und Gespräche.
Mädelsabende sind nicht ausschließlich ausartende Spaß-Abende, kein Trinken auf Knopfdruck, obwohl ein sanft erhöhter Alkoholpegel diese Abende zum Abrunden gerne begleitet.
Er besteht aus vielen Puzzlestücken.
Viele Komponenten, die den gesamten Abend ausmachen, wie sich eben in Schale werfen, das gemeinsame Beisammensein, kulinarischer Gaumenschmaus, ein schönes Ambiente, das sorgfältig ausgewählt wurde und klar, der Prosecco darf auch nicht fehlen.
Unter anderem auch ein paar männliche Fans, die, wenn Frauen im Kollektiv von mehr als zwei Freundinnen auftreten, vermeintlich Frischfleisch wittern.
Frischfleisch wäre bei meinen Mädels und mir auch wieder etwas überambitioniert und überholt und ich würde es deshalb gerne mit „bemerkenswerter Chancen-Witterung“ austauschen:-)
Die unter anderem dazu führte, dass eine der Mädels einem männlichen Fan deutlich das »Tschüss anbieten« musste. (Er musste gehen, wir sind geblieben:-))
Ja, es kann schon Köpfe verdrehen, wenn ein Mädels-Kollektiv auftaucht und geballte, kindisch, leicht angeheiterte, fröhlich anmutende, absolut anziehende Stimmung verbreitet.
Mädelsabend bedeutet einfach durchaus GOOD VIBES, aber ebenso tiefgründige Gespräche, Unterstützung, Auffangen, andere Sichtweisen, neue Sichtweisen. Denkanstöße.
Alles in einer typisch weiblichen Tonalität in einem besonderen Raum mit lieben Menschen.
Nein, für einen Mädelsabend muss man die Männer nicht extra ausschließen.
Aber die Entscheidung dafür ist eine bewusste. Eine für sich unter Gleichgesinnten. Dem Alltag entfliehen, ohne Druck und Verpflichtung.
SEIN, einfach nur SEIN.
Also, wann plant ihr eigentlich den nächsten Mädels – oder natürlich auch Herrenabend?
Und sollte das nicht klappen, gar kein Problem: Es gab doch früher auch auf den Festen und Geburtstagen den Extra-Kindertisch.
Da können die Männer oder auch die Frauen ja zumindest ein wenig örtlich distanziert platziert werden.
(Auch wieder ein schönes Wortspiel: örtlich distanziert platziert :-))
In diesem Sinne: habt einen tollen Sonntag, natürlich gerne gemeinsam!
Herzlichst, Betzie
Entdecke mehr von BetziesBlog
Melde dich für ein Abonnement an, um die neuesten Beiträge per E-Mail zu erhalten.