Hallo ihr Lieben,
geht’s euch auch so, hat euch auch der November-Blues erwischt?
Ich bin überzeugt, diese Empfindung ist von Jahr zu Jahr anders. Doch dieses Jahr finde ich den November extrem grau und dunkel. Unglaublich, als ob er der Schlimmste seit Anbeginn meines Lebens war, an der Dunkelheit da draußen gemessen.
Wenn wir die Sonne eigentlich nur sehen oder Sonnenstrahlen erhaschen, wenn sie untergeht und wir zufällig exakt das richtige Zeitfenster erwischen, wenn sie am Horizont auf die Erdoberfläche andockt.
Bevor sie fünf Minuten später schon wieder weg ist und wir, eingehüllt von dem nassen grau, knapp diesen lichten Zeitpunkt verpasst hätten. Und wir merken nur daran, dass es die Sonne generell noch gibt, weil es uns vorkommt, als hätte jemand ein Licht angeknipst.
Und wenn man schnell genug ist und ein Fenster ‚gen Westen hat, kann man sich an den letzten Touchdown-Strahlen noch wie ein kleines Kind erfreuen. Mit der Gewissheit, dass es sie noch gibt, die liebe Sonne:-)
Das Internet hat mich nach ein paar kurzen Recherchen nicht schlauer gemacht, mit der gestellten Frage: Ob die Anzahl der grauen Tage diesen November 2024 exorbitant höher war als in den vergangenen Jahren? Ich habe nicht wirklich was dazu gefunden.
Fakt ist jedoch: Er zieht Energie.
Und ich sage es ja immer, wenn ich es nicht zumal zu meinem Blog schaffe und der Tastatur oder korrekter ausgedrückt, meinem Kopf ein paar Zeilen entlocken kann, dann spricht das traurige Bände für sich.
Es ist ja nichts Dramatisches passiert, außer dem (normalen) Leben. Es ist die normale Welt, der normale Alltag, der Herbst. Korrektur, ein typischer November in der herbstlichen Jahreszeit.
Dieser Tage bedarf es unheimlich viel Kraft, seine Akkus wieder aufzuladen. Ich komme abends heim und dann ist es so, als würde man mir beim Eintreten meiner vier Wände den Stecker herausziehen.
Mag sicherlich an dem Zusammenspiel aus dem aktuellen Weltgeschehen legen, Anforderungen eines jedem innerhalb der Familie, des Freundeskreises und auch auf der Arbeit. Egal, wo man hinhört, die Belastung ist oftmals groß, in den vergangenen Jahren immer mehr gewachsen.
Es gibt an so vielen Schnittstellen Spannungen, primär im zwischenmenschlichen Bereich. Überlastung, Ängste, zu viel Arbeit, zu wenige Leute, mittlerweile leider fast überall an der Tagesordnung. Dazu noch Existenzängste. Arbeitsplätze sind in Gefahr, selbst wenn man über zwanzig Jahre bei einem und demselben Unternehmen ist. Selbst, wenn man bei einem globalen Player beschäftigt ist und vermeintlich sicher ist.
Nichts ist mehr, wie es mal war. Unser Frieden ist in Gefahr.
Oft fehlt an diesen Schnittstellen auch einfach die Menschlichkeit, wie ich erschreckenderweise feststellen darf. Vielleicht ist der aktuelle Herbst-Blues auch ein Weltschmerz?
Mein Dad und viele Leute aus meinem Freundeskreis, einige davon sehr weise, fragen sich: in welcher Welt wir momentan leben? Was geben wir unseren Kindern weiter?
Nichts mehr ist, wie es mal war. Das ist einerseits auch gut. Leben heißt Veränderung.
Was jedoch noch zu meiner Generation ein ultimatives Rezept für Sicherheit war – und ich spreche nicht nur die finanzielle an – sondern auch menschliche Grundwerte, Grundfesten: Partnerschaft, Ehe, Familie.
Kein Stein steht gefühlt mehr auf dem anderen, und diese besondere Lebensanleitung, die ich damals noch von meinen Eltern bekommen habe, die kann ich so meinem Kind nicht weitergeben. Sie muss komplett neu modifiziert werden. Das erschreckt mich ebenfalls dieser Tage.
Was gebe ich mit? Wo sind Anker, Anhaltspunkte? Wir alle sind doch ein toller Mix aus Altem, Bestehendem und der Freude am Dazulernen von Neuem.
Trotzdem spooky zu sehen, dass vergangene Patentrezepte neu patentiert werden müssen.
Die Frage lautet also, wie gehen wir damit um? Vielleicht ist genau jetzt der Zeitpunkt, das Leben noch intensiver, noch mehr zu leben. Genau jetzt der Zeitpunkt, sich etwas Besonderes zu gönnen, denn da stehen so viele Fragezeichen vor uns. Weil wir alle nicht wissen, wohin das führt, weil wir alle dringend positive Nachrichten benötigen, Sicherheit, Ruhe vom Puls der Zeit, Selbstfürsorge und Achtsamkeit.
Innehalten, verweilen, atmen. All das klingt so einfach und ist manchmal genau das, was so extrem schwerfällt und insbesondere deshalb so ultimativ wichtig!
Wie im Auge des Sturms in sich zu ruhen, sich nicht mitreißen zu lassen und wenn, dann nur von schönen Dingen. Aktiv und selbstbestimmt etwas ganz Besonderes für sich tun.
Vielleicht eine schöne Meditation, den Tee mit der Freundin, den Tee mit sich allein. Meiner heißt übrigens Herbststurm und ist exakt diesem Wetter angepasst. Auch eine Art von Trotz oder soll ich dies positiv formulieren und sagen: Eine Art von Willkommen, liebe Jahreszeit.
Ich erfreue mich für eine Freundin, die dieser Tage einen anderen Kontinent entdeckt: Afrika, genauer gesagt Namibia. Einen anderen Menschenschlag, andere Nationalitäten, anderes Leben, andere Natur, andere Sichtweisen. Dazu exotische Tiere und ein anderer Duft, der in der Luft liegt.
Ich freue mich sehr, dass meine Freundin durch eine neue Umgebung hoffentlich einen neuen Blick auf die Welt werfen kann. Denn ihr eigener ist derzeit getrübt.
Ich wünsche ihr deshalb neue Impulse durch eine neue Umgebung und die Schönheit unserer Erde. Allein knapp zehn Stunden, die Welt von oben aus der Luft zu betrachten, ist mega.
Oberhalb unserer himmlischen Erde durch die Luft zu fliegen. Mit vollem Bewusstsein und quicklebendig durch die Wolkenmeere hindurch schweben, dabei unsere Erde betrachten zu können, hoffentlich mit einer Leichtigkeit und dem grandiosen Perspektivwechsel, der sich dabei entwickeln kann; maximal getrübt durch die summenden Turbinen-Geräusche des Fluggeräts.
Und wenn man dann noch so richtig Glück auf dem Flug hat: die Welt durch einen Sonnenaufgang beim Aufwachen begleiten oder mit ihr zur Ruhe gehen. Ich hoffe, meine Freundin kann das auch so sehen und fühlen, denn das wünsche ich ihr. Namaste!
Die Gedanken in uns gestalten unseren Tag und unsere Sichtweise und unser Handeln. Sie bestimmen unsere Stimmung. Wir sollten ganz weise und vorsichtig überlegen, welche Gedanken wir zulassen, welchen Raum sie einnehmen dürfen und welchem wir einfach mal die Tür vor der Nase zuknallen sollten.
Die Schönheit dieser Welt liegt im Auge des Betrachters, unser Alltag liegt in der Betrachtung und ebenso die Magie, alles um uns herum wieder neu zu entdecken.
Ich möchte noch mal auf den Kontinent Afrika zurückkommen, und zwar dieses Mal nach Ägypten. Einer meiner Wünsche nach meinem Jobwechsel war, eine neue Berufsfamilie zu bekommen.
Und ich glaube, Familie spürt man dann am besten in den schlechten Tagen. Die Woche hat mich ein Hilferuf aus meiner neuen Berufsfamilie erreicht. Denn da gibt es einen besonderen Herzmenschen meines Kollegen, seine Schwester, die an der tückischen Krankheit Krebs erkrankt ist und Mut benötigt. Ein Herzmensch, der gerade ganz allein, ohne Familie in einem fernen Land ist und sich dieser Herausforderung entgegenstemmen muss. Das allein ist schon mutig genug.
Und da gibt es dennoch mein Mutbuch. Und wenn wir den Menschen nicht hierherholen können, weil er mitten in ärztlicher Behandlung steckt, dann geht das Mutbuch dieser Tage eben auf große Reise.
Vielleicht wusste mein Mutbuch bereits lange vor mir, dass es mal solche Wege geht.
Denn aus einem mir unbekannten Grund kam mir ja die Erde ja als Erstes in den Sinn, als ich das Buch-Cover vor mir gesehen habe. Übrigens ist das Buch-Cover mir genau so erschienen, während einer besonderen Meditation, die ein neues Jahr einleiten sollte, während eines astrologischen Malkurses.
Dieser Augenblick war mega spannend und sehr berührend gewesen, denn ich hatte null Idee, was ich denn zeichnen würde und wollte.
Die geführte Willkommens-Meditation hat mir ohne jegliches Zutun aus dem Unterbewusstsein heraus das jetzige Cover vor meinem geistigen Auge gezeigt. Ich konnte es gar nicht schnell genug aufs Papier bringen, weil ich befürchtete es wieder aus den Augen zu verlieren.
Von daher freue ich mich und wünsche mir einfach, dass mein Buch da Mut gibt und da Trost spendet, wo es hingehört und sei es einmal herum um den Erdball.
Es wird seinen Weg zu seinem Menschen selbst finden. Daran glaube ich fest. Mut kennt keine Grenzen, zumindest keine geografischen 🙂
Ihr Lieben, wir alle wissen, der Frieden ist unser Herz und all das, was uns ausmacht, ist in uns.
Wir alle sind so belesen, wir alle wissen eigentlich wie es und was wir machen müssen, damit es uns wieder gut geht. Jeder von uns hat hoffentlich bereits sein Rezept gefunden. Doch manchmal ist der Weg zu unserem eigenen persönlichen Werkzeugkoffer, zu unserem Medizin-Koffer einfach zu weit, zu schwierig dorthin zu gelangen oder wir haben ihn gar zwischenzeitlich einfach mal aus den Augen verloren. Wo stand er doch gleich? Wo finde ich ihn?
Vielleicht haben wir auch die eigene Dosieranleitung vergessen, wer weiß?
Selbstliebe, Selbstfürsorge, inneres Gleichgewicht in Balance mit den Wellen des Lebens sind nicht nur eine Alltagsaufgabe, sondern es ist eine Lebensaufgabe.
Ich weiß aber, dass wir das hinbekommen, manchmal auch nur gemeinsam, wenn wir gegenseitig auf uns achten. Das mache ich derzeit mit vielen lieben Freunden um mich herum so.
Man kann nicht oft genug liebevolle Erinnerungen, kleinen Reminder, prassende GIFs oder Posts bekommen, um immer wieder kurz innezuhalten. Um zu atmen. Um in Balance zu bleiben und Jedi-Schwert, den dicken Michelin-Männchen-Schutzanzug und Krönchen wieder zurechtzurücken und weiterzumarschieren.
Vielleicht sollte man sich an den schlechten Tagen einen Brief schreiben, den man an guten Tagen verfasst hat. Den kann man dann immer wieder herausholen und bei Bedarf lesen. Und da unser Verstand uns immer gerne schützen will, und wir deshalb manchmal auch nicht immer auf unser Herz hören können, sind die Mauern nicht so hoch, weil die Nachricht von uns selbst ist.
Erstanden aus unserem Inneren, es trägt unsere eigene Handschrift. Ebenso gleich eine Lektion, um das Selbstvertrauen zu üben!
Fazit: Wichtig ist, sich wertvolle Ich-Zeit zu stibitzen, wo keine da zu sein scheint. Einfach mal den Haushalt lassen, wie er ist, den Hausputz ebenfalls, dafür ist das grau sooo schön, denn man sieht Unordnung und den Staub nicht direkt:-)
Und dafür lieber zum spontanen Kaffee-Treff mit der Freundin gehen, einfach mal das Zugticket der Heimreise verfallen lassen und in einen späteren Zug steigen.
Mein persönliches Highlight dieses Wochenende war das erste Raclette-Essen bei lieben Freunden, aber ganz besonders den Dialog mit einem besonderen Menschen wieder aufzunehmen.
Ja, genau, inneren Frieden finden. Einem besonderen Menschen näher kommen. Es hat unheimlich gut getan. Eine alte Wunde konnte halten und es war fast ein wenig wie diesen Menschen neu kennenzulernen.
Denn alles in unserer Betrachtung, in unserer Denkweise. Manchmal sehen wir nicht klar, manchmal wollen wir nicht klar sehen. Manchmal verwirrt uns unser Herz so sehr, weil wir die typische rosarote Brille aufhaben.
Wenn dann ein bisschen Zeit vergangen ist, sich der rosarote Nebel lichtet, die Gefühle in einem geordneten Chaos verweilen und sich neu orientieren und vor allem beruhigen können: dann sieht man manchmal klarer!
Und ich bin überzeugt, es gibt nichts Wichtigeres, als einen Dialog, der bislang nicht zu Ende geschrieben war, wieder aufzunehmen. Manchmal ist man selbst nicht bereit, zuzuhören. Manchmal hört man nicht richtig hin, weil die eigene Wunschvorstellung alles andere ausblendet.
Manchmal kann aber auch eine vermeintliche Wunde nicht heilen, weil etwas übersehen wurde oder sogar weiterhin gesehen werden will. Dann ist es wichtig, sie zu beachten und zu verarzten, um neue Kapitel daran zu knüpfen.
Jeden Tag mutig nach vorn schreiten, an Hoffnung glauben und den (Herbst-) Stürmen des Lebens trotzen.
Ich wünsche euch noch einen schönen Sonntag, mindestens einen lieben Menschen an eurer Seite und ein gutes Buch, vielleicht auch ein Mutbuch.
Ein warmes Plätzchen, eine schöne Kuscheldecke, ein duftendes Heißgetränk, vielleicht die ersten Weihnachtsplätzchen, die schon seit Ende August in den Regalen darauf warten verspeist zu werden und die – Klassiker bei mir – Weihnachten, wenn ich sie haben will, ausverkauft sind 🙂
Herzlichst,
Betzie
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